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fair-finance Vorsorgekasse: Veranlagung - Finanzmärkte Newsletter 2. Quartal 2022

Nach der Erholung der Aktienmärkte in der zweiten Märzhälfte mussten Aktien im April und Mai wieder Abschläge hinnehmen. Hintergrund waren in erster Linie die Sorge vor längerfristig höheren Inflationsraten und die damit verbundenen steigenden bzw. langfristig höheren Zinsen - sowohl bei Staats- als auch bei Unternehmensanleihen. Anhebungen der Leitzinsen der Notenbanken sind ein notwendiges Mittel, um den Preisdruck zu verringern, jedoch führen höhere Zinsen einerseits zu höheren Finanzierungskosten der Unternehmen und Haushalte, andererseits werden Diskontierungssätze (mit denen zukünftige Gewinne abgezinst werden) ebenfalls erhöht. Mittlerweile sind einige dieser „Bremswirkungen“ der Notenbanken sichtbar, wodurch die schwache Performance der Risikomärkte begründet wird. Die britische und auch die amerikanische Notenbank haben bereits ihre Leitzinssätze erhöht, mittlerweile wird auch in der Eurozone mit einer ersten Erhöhung im Juli gerechnet.

Was bedeutet dies für fair-finance?

Durch die erneute Schwäche des Finanzmarktes blieb auch das Portfolio von fair-finance nicht gänzlich verschont, auch wenn wir durch unserer weiterhin recht geringe Aktienquote die Verluste begrenzen konnten. Die neuen Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft (Inflation, Krieg in der Ukraine) zeigen die Sinnhaftigkeit des langfristigen (und verträglichen) Ausbaus alternativer Energien in Europa. Da trotz zahlreicher Initiativen wohl langfristig die Kosten für Energie hoch bleiben werden (bzw. die Verfügbarkeit problematisch bleiben wird), zeigt sich auch hier die Sinnhaftigkeit energiereduzierender Initiativen, wie beispielsweise die hohe Wärmeisolation der im fair-finance Immobilienfonds enthaltenen Wohnimmobilien.

Ausblick

Die Notenbanken haben einen schweren und komplexen Balanceakt vor sich, indem sie die Inflation durch geldpolitische Bremsmanöver bekämpfen müssen, jedoch hierdurch die Konjunktur möglichst nicht negativ beeinflussen sollten. Wir gehen mittlerweile davon aus, dass ein baldiger Zinsschritt von Seiten der EZB die langfristigen Inflationserwartungen begrenzen würde („EZB ist aktiv“), und in Folge die Verwerfungen durch die Inflation reduziert werden könnten. Die letzten Äußerungen von Seiten der EZB deuten recht stark auf einen ersten solchen Zinsschritt im Juli hin. Die Steigerung der Leitzinssätze wird mittlerweile auch vom Finanzmarkt erwartet, wodurch sich hier aus unserer Sicht das Potential für negative Überraschungen in Grenzen halten sollte. Jedoch ist weiterhin von einem sehr volatilen Marktgeschehen auszugehen. Wir erwarten, dass diverse attraktive Assets in dieser Marktphase zu durchaus attraktiven Preisen zu bekommen sind. Nicht zuletzt ist das Zinsniveau bereits deutlich attraktiver als noch vor einem Jahr und Sparern steht hoffentlich ein Ende der langen „Durststrecke“ bevor.

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