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fair-finance Vorsorgekasse: Veranlagung - Finanzmärkte Newsletter 2. Quartal 2023

Nach dem sehr starken Jahresauftakt kam es Ende des ersten Quartals zu einem Rücksetzer, da insbesondere in den USA Probleme im Bankensektor zu verzeichnen waren. Hierbei hatten einzelne Institute nicht ausreichend auf die Fristenkongruenz in ihrer Bilanz geachtet, wodurch die stark gestiegenen Zinsen zu einem Problem wurden. In Europa wirkte sich dies insbesondere auf die schon zuvor angeschlagene Credit Suisse aus, die daraufhin von der UBS übernommen wurde. Diese Vorfälle zeigen Probleme auf, die mit einem starken Zinsanhebungszyklus verbunden sein können. Die Realwirtschaft konnte bisher die den höheren Zinsen geschuldete Bremsung durch die Notenbanken recht gut verarbeiten, Unternehmensgewinne haben positiv überrascht. Auch der Arbeitsmarkt zeigt sich nach wie vor robust, was jedoch die Kerninflation weiterhin hoch hält - auch wenn manche Rohstoffpreise in den letzten Monaten spürbar gesunken sind. Anleihenrenditen bewegten sich 2023 bislang volatil seitwärts, durch die nun deutlich höheren Zinsen verzeichneten die meisten Anleihenklassen erfreulich positive Erträge. Auch Aktien und andere Risikoprodukte zeigten sich nach den Problemen im Bankensektor durchaus freundlich.

Was bedeutet dies für fair-finance?

Als nachhaltige Asset Managerin begrüßen wir das verstärkte Interesse an nachhaltigen Investitionen. So wendet beispielsweise die Europäische Zentralbank nun für Unternehmensanleihen ein internes Nachhaltigkeitsscoring an. Dies soll insbesondere die Berichterstattung und Transparenz der Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit fördern und trägt somit zu einer besseren Vergleichbarkeit bei. Da die Transaktionen der EZB auch die Bewertungen potentiell beeinflussen, müssen sich in Folge auch Manager:innen nicht nachhaltiger Fonds verstärkt mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen.

Ausblick

Insgesamt bleibt die Unsicherheit am Finanzmarkt aus unserer Sicht durchaus erhöht, zumal durchaus deutliche Zinssenkungen im Raum stehen, die traditionell den Markt stützen. Aufgrund der derzeitigen inflationären Rahmenbedingungen ist unseres Erachtens jedoch nur im Fall einer sich deutlich verschlechternden Wirtschaft mit derartigen Senkungen zu rechnen. In Folge setzen wir daher unsere leicht defensive Positionierung weiter fort. Auf der positiven Seite ist festzuhalten, dass die attraktiven Zinsen (3 Monats Euribor bei über 3,4 %) auch einen guten Schutz gegen potentielle Risken darstellen. Auch zeigen sich weite Teile der Wirtschaft bisher trotz deutlich gestiegener Finanzierungskosten stabil.

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