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fair-finance Vorsorgekasse stellt vor: Klaus Gabriel
Klaus Gabriel ist als externer Berater und Nachhaltigkeitsexperte für die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsausrichtung der Unternehmensgruppe zuständig. Im Interview erzählt er, inwiefern sich fair-finance von anderen Mitbewerbern der Branche unterscheidet.
fair-finance: Lieber Klaus, wie bist du denn zu fair-finance gekommen und worin bestehen deine Aufgaben?
Klaus: fair-finance kenne ich seit der Gründung und ich hatte immer wieder unterschiedliche Schnittstellen mit dem Unternehmen. Mit Markus Zeilinger pflege ich einen regelmäßigen fachlichen Austausch insbesondere zu Nachhaltigkeitsthemen und als wir im Herbst 2022 darüber sprachen, wie sich eine Vorreiterin wie fair-finance in Bezug auf Nachhaltigkeit weiterentwickeln kann und soll, wurde daraus ein Beratungsauftrag. Konkret lautet dieser, dass ich die Nachhaltigkeitsausrichtung der Unternehmensgruppe weiterentwickle, die Nachhaltigkeitsaktivitäten der einzelnen Geschäftsbereiche evaluiere und stärker verzahne und dabei helfe, den sozialen und ökologischen Impact zu optimieren. Aufgrund meiner langen und intensiven Beschäftigung mit dem Thema Nachhaltigkeit – sowohl im universitären als auch im unternehmerischen Umfeld – ist mir bewusst, dass der Einsatz für und die Kommunikation über Nachhaltigkeit nur dann gelingt, wenn sich dahinter echte Substanz verbirgt. Diese abzusichern ist meine Aufgabe.
fair-finance: Was macht fair-finance für dich persönlich besonders?
Klaus: fair-finance ist unter den Vorsorgekassen eher ein kleinerer Player, gibt aber in puncto Nachhaltigkeit den Ton an und das Tempo vor. Bei früheren Beratungsmandaten stand ich häufig vor der Herausforderung, die im Unternehmen tätigen Personen für Nachhaltigkeit zu begeistern und Widerstände zu überwinden. Das ist bei fair-finance anders: die intrinsische Motivation ist hoch und die Bereitschaft, Teil der sozio-ökologischen Transformationsbewegung zu sein, ist mehr als gegeben. Es geht darum, etwas Sinnvolles aus den Möglichkeiten einer Vorsorgekasse zu machen. Mir gefällt auch, dass man sich nicht auf dem Erreichten ausruht, sondern sich immer wieder neu nach der Decke streckt. Das ist anstrengend, aber effektiv. In einem solchen Umfeld zu arbeiten, ist auch für einen Berater herausfordernd, aber gleichzeitig sehr inspirierend.
fair-finance: Was genau bedeutet Nachhaltigkeit für dich und wie integrierst du sie in deinen (Arbeits-)Alltag?
Klaus: Nachhaltigkeit ganzheitlich verstanden bedeutet, auf die Wechselbeziehungen zwischen dem Ökologischen, dem Ökonomischen und dem Sozialen zu achten. Das Thema Nachhaltigkeit begleitet mich seit meiner Schulzeit und hat mich seither nicht mehr losgelassen. Es ist ein bisschen so was wie ein Lebensthema geworden. Ich gehe so weit zu behaupten, dass Nachhaltigkeit mein Alltag ist, sowohl beruflich als auch privat. Das bedeutet aber nicht, dass ich tatsächlich auch immer und überall zu 100% nachhaltig lebe und handle. Im Gegenteil: zu oft gelingt es mir nicht, Nicht-Nachhaltigkeit zu vermeiden und wie wohl die meisten anderen Menschen bleibe ich leider oft weit hinter meinen mir selbst gestellten Ansprüchen zurück. Neben der Tatsache, dass es oft gar nicht einfach ist, zu wissen, was nachhaltiger und weniger nachhaltig ist, müssen wir viele Kompromisse eingehen: so wenig Freude es mir macht und so sehr ich es zu vermeiden versuche, muss ich doch ab und an in ein Flugzeug steigen. Diese Spannung zwischen dem als notwendig Erkannten und dem schlussendlich Erreichten ist für mich kein Grund für Resignation, sondern eine ständige Triebfeder: Es geht im Leben wie im beruflichen und unternehmerischen Alltag darum, sich ständig und ehrlich um das Bessere zu bemühen. Um ein altes Pfadfinder-Zitat zu bemühen: „Versucht, diese Welt ein wenig besser zu verlassen, als ihr sie vorgefunden habt.“ Je mehr uns das gelingt, umso nachhaltiger leben wir.