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fair-finance Vorsorgekasse: Veranlagung - Finanzmärkte Newsletter 4. Quartal 2023

Das vierte Quartal war bisher von deutlichen Schwankungen am Kapitalmarkt geprägt. Zunächst erwiesen sich Inflationsraten weiterhin als durchaus hartnäckig. Hierbei rückt insbesondere der Servicebereich (beispielsweise anhaltender Lohndruck) in den Fokus, während die Inflation im Güterbereich ihren Höhepunkt bereits hinter sich lassen konnte. Der Markt reagierte auf diese Entwicklung zunächst mit höheren Zinsen, insbesondere für längerfristige Anleihen. Auch die Erwartungen höherer Staatsausgaben waren für diese Entwicklung relevant, da diese zukünftig über die Kapitalmärkte finanziert werden müssen und, nicht wie bisher, zu großen Teilen durch (Sekundärmarkt) Käufe der Zentralbanken. Diese Entwicklung führte jedoch zwischenzeitlich zu Abverkäufen bei Aktien. Ab Mitte Oktober engten sich langfristige Zinsen aufgrund schwacher wirtschaftlicher Vorlaufindikatoren wieder ein, wodurch es auch zu einer deutlichen Erholung am Aktienmarkt kam, der in vielen Ländern nun nur noch knapp unter den Jahreshöchstwerten steht.

Was bedeutet dies für fair-finance?

Im November hat die Europäische Zentralbank Briefe an 20 Banken verschickt, in denen eine Verbesserung deren Managements von Klimarisiken eingefordert wird. Aus unserer Sicht ist dies ein weiterer Beleg, dass Nachhaltigkeitsrisiken auch von Seiten der Regulierungsbehörden mehr und mehr als konkrete Risiken (beispielsweise Schäden & Verluste durch Extremwetter, Energiekostensteigerung etc.) für Unternehmen wahrgenommen werden. Folglich findet auch eine gewisse Verlagerung der Nachhaltigkeitsbestrebungen von politischer Ebene auf Einzelunternehmen statt. Insbesondere in einer potentiellen Rezession sehen wir das Management dieser (und anderer) Risiken als zentral für die Krisenanfälligkeit der Unternehmen an. Ein nachhaltiger Investmentansatz wie von fair-finance sollte somit insbesondere in potentiell schlechten Zeiten die Risiken im Portfolio minimieren.

Ausblick

Der Markt preist derzeit aufgrund einer bevorstehenden Rezession recht deutliche Zinssenkungen für 2024 ein. Diese Annahme wirkte sich jedoch bisher nicht negativ auf die Aktienbewertung aus, die, im Gegenteil, sogar zugenommen hat. Auch wenn diese Kombination natürlich möglich erscheint, sind wir bei fair-finance dieser Konstellation (steigender Aktien in einer Rezession) gegenüber recht skeptisch eingestellt. Daher fokussieren wir uns weiterhin stärker auf Unternehmensanleihen, da diese aufgrund der insgesamt höheren Zinsen und der aus unserer Sicht attraktiven Risikoaufschläge mehr risikoadjustierten Ertrag bieten. Im Fall einer stärkeren Rezession würden hier tiefere Zentralbankzinsen die Verluste begrenzen.

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